Symbolbild Webbrowser © Bildagentur PantherMedia Karsten Ehlers

Google Chrome

Der Chrome Browser ist in den Startlöchern, die dominante Software für unseren Internetkonsum zu werden, ähnlich wie Google beispielsweise als Suchmaschine, Videoportal (s. YouTube), Karten- und Navigationsdienst uvm. Bereits das Feld dominiert.

Aber diese bevorstehende Dominanz ist nicht unverdient: Durch die qualitativen Eigenschaften von Chrome, wie Geschwindigkeit, Sicherheit und Nutzerfreundlichkeit, hat es sich nämlich redlich verdient. – Und obschon Chrome von einigen Browsern in Sachen Einfachheit und Geschwindigkeit eingeholt oder sogar überholt wurde, bleibt das Chrome-Gesamtpaket immer noch unter den Top Browsern.

Obwohl die Desktopversion von Chrome stets und stetig up-to-date gehalten wird, mangelt es bisweilen an aufregenden Neuerungen, wie sie in den jüngsten Updates von Beispielsweise Maxthon, Vivaldi oder Firefox enthalten waren. Dennoch konnte der offizielle Browser Googles letzthin mit einigen Verbesserungen hinsichtlich der Sicherheit und Zuverlässigkeit aufwarten und schaffte den unbeliebten App Launcher und das ebenso unbeliebte Notification Center ab, was zunächst nicht allzu viel erscheinen mag, aber dennoch ein jeweils guter Schritt war.

Symbolbild Webbrowser © Bildagentur PantherMedia Karsten Ehlers

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Installation

Chrome ist für Mac OS X und Linux sowie für Windows nutzbar, wobei für letzteres nur die Versionen Windows 7 bis Windows 10 relevant sind, da XP und Vista nicht mehr unterstützt werden. Es dauert kaum einen Augenschlag, um Chrome herunterzuladen: Die Installation erfordert nicht mal einen Neustart des PCs. Dennoch mag die Datengröße etwas überraschen, ist sie doch mit 406 MB recht imposant (Vergleich Firefox: 91 MB)

Wer Chrome nach der Installation zum ersten Mal benutzt, sollte nicht gleich erschrecken – zwar fordert die Startseite einen sofort dazu auf, einen Google Account anzulegen, aber diesen Schritt kann man, so man es wünscht, einfach durch Öffnen eines neuen Tabs umgehen. Der Browser funktioniert mit oder ohne Google Account exakt gleich. Ein etwaiger Vorteil eines Google Accounts ist jedoch, dass man die Möglichkeit bekommt, seine Interneteinstellungen auf verschiedenen Geräten synchronisieren zu können.

Interface

Man könnte behaupten, dass Chrome der erste Browser war, der ein minimalistisches Interface hatte und dahingehend als Trendsetter für alle anderen Browser anzusehen ist. Leider für Chrome hat dieser Trend zur Folge gehabt, dass besagtes minimalistisches Interface nun kein exklusives Feature von Chrome allein mehr ist. Beispielsweise hat Microsoft Edge Chrome in Sachen Minimalismus bereits übertrumpft. 
Chrome hat nur einen einzigen Menü-Button, mit dem alle Optionen aufgerufen werden können. Eine Gemeinsamkeit mit beispielsweise Firefox besteht darin, dass Chrome einen die Hintergrundfarbe u.ä. ändern lässt, was dem ganzen einen persönlichen Touch verleiht. Das allgemeine Design allerdings kann bei Chrome nicht verändert werden.

Web-Suche

Das gezielte Aufrufen und / oder Suchen von Webinhalten geschieht bei Chrome in der sog. „Omnibox“ – einer Kombination aus der klassischen Adressleiste und der klassischen Suchleiste. Dieses Zusammenlegen der beiden Leisten hat Vor- aber auch Nachteile. Es erleichtert einem die Navigation durch das Netz und verhindert eine Tab-Häufung, auf der anderen Seite wird alles, was man in die Omnibox eintippt direkt zu den Google-Servern gesendet. Dies geschieht sogar, wenn man nach Eintippen des Suchbegriffes -nicht- auf Enter drückt. Das könnte ein Nutzer in ihrer Privatsphäre beschränken. Hier muss jeder für sich selbst entscheiden.

Tabs oder Reiter

(Der Übersichtlichkeit halber werden „Reiter“ als „Tabs“ bezeichnet)
Der Browser Chrome bettet die Tabs ausgezeichnet in das Gesamtbild ein. Sie unterscheiden sich durch ihr Design stark von den Tabs anderer gängiger Web-Browser und praktischerweise am oberen Ende des Bildschirms zu finden. Es ist möglich, die einzelnen Tabs durch Anklicken aus ihrer Position zu ziehen und somit für jeden Tab ein eigenes Fenster zu öffnen, insofern dies gewünscht wird. Zudem ist es möglich Seiten, die in Tabs geöffnet sind, zu pinnen.
Darüber hinaus werden auf der Startseite Kacheln mit den meistbesuchten Seiten angelegt. Das kann sehr nützlich sein, kann aber auch stören – ist letzteres der Fall kann man diese Funktion aber auch einfach ausschalten.

Statistik

Statistik: Marktanteile der meistgenutzten Browserversionen in Deutschland im Januar 2017 | Statista
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Flash und PDF Support schon enthalten

Chrome war der erste Browser, der bereits mit einer implementierten Version von Adobe Flash auf den Markt kam und damit die oft anstrengende seperate Installation von Adobe überflüssig machte. Inzwischen aber gibt es auch andere Browser, wie z.B. Opera und Edge, die bereits mit einer implementierten Version von Adobe Flash angeboten werden. Aber es ist dennoch nicht zu unterschätzen, welch ein Segen es ist, die Adobe Updates automatisiert zu wissen. Wer sich an Zeiten erinnert, als man besagte Updates noch manuell vornehmen musste, wird zustimmen. Zudem erhöht dies die Sicherheit des Browsers, da Adobe als ein isoliertes Plug-In geführt wird und somit keinen Zugriff auf kritische Systeme hat. 

Die automatische und unumgängliche Integration von Adobe soll jedoch künftig durch eine freiwillige Implementierung ersetzt werden, sodass mehr Personalisierbarkeit für den Nutzer entsteht.
Wie beispielsweise Firefox und Edge, so besitzt auch Chrome einen automatisierten PDF-Reader. Das hat ähnliche Vorteile wie die bereits oben genannten für Adobe Flash.

Zusätzliche Features in Chrome

Es gibt eine recht ansehnliche Menge an Erweiterungen für den Chrome Browser, die über das Untermenü „Werkzeuge“ zu finden sind. Die meisten dieser Erweiterungen oder Features sind ebenfalls im Inkognitomodus nutzbar. Dies war nicht immer so, aber aufgrund gehäufter Beschwerden von Nutzern wurde es nun auch implementiert. Beispielsweise ist es nun möglich, während man sich anonym im Internet bewegt, trotzdem seinen Ad-Blocker weiterhin aktiviert zu haben. – Obwohl diese Verbesserung der Features sicherlich willkommen ist, bietet Chrome im Vergleich zu Firefox eher ein mageres Menü. Erweiterungen für Chrome sind auf der Download-Seite nicht etwa nach Beliebtheit sortiert, sondern danach, was Google denkt, das am wichtigsten ist. Das kann sehr frustrierend sein. Nichtsdestotrotz kann man sich gut damit engagieren.

Leistung und Performance

Die Zeiten, in denen Chrome in allen Ratings und Statistiken über Leistung und Performance stets den ersten Platz belegte, sind leider vorbei. – In den frühen Tagen seines Erscheinens überzeugte Chrome durch immense Schnelligkeit beispielsweise für JavaScript. – Tatsächlich war diese überragende Geschwindigkeit zu Beginn einer der Hauptgründe, warum viele Menschen auf Chrome umstiegen. Zwar ist es noch immer sehr schnell, aber andere Browser haben es inzwischen geschafft, Chrome entweder einzuholen oder gar zu überholen.
Die allgemeine Performance eines Web-Browsers lässt sich am besten mit JavaScript Richtgrößen messen. Und ob schon dies die häufigste Testmethode für Browser-Performance ist, kann man nicht darüber hinwegsehen, dass Leistung mehr zum Inhalt hat, als was in JavaScript-Werten zum Vorschein kommt. Andere Faktoren sind beispielsweise HTML und CSS Analyse, Netzwerkinteraktion, die Ermittlung von Downloadprioritäten, das Handling von Computermäusen, DOM Ereignisse und Caching. Auch die effektive Nutzung von Grafikhardware u.ä. ist ein Gesichtspunkt des Ganzen.

Kontroverse zur Lebensdauer von Akkus und Batterien

Chrome ist allgemein etwas verrufen dafür, Laptopbatterien schneller zu leeren als anderen Browser. – Hierzu wurde ein Test vorgenommen:
Ein Test-Laptop (Acer Aspire E1-470P) wurde voll aufgeladen und anschließen wurden zehn rechenintensive Webseiten geöffnet, während via SoundCloud in Dauerschleife ein Lied gespielt wurde. Dies wurde unter Benutzung verschiedener gängiger Browser wiederholt. – Tatsächlich schnitt Chrome bei diesem Test am schlechtesten ab. Einige Ergebnisse im Überblick: 
– Chrome: 1:18 h
– Firefox: 1:55 h
– Opera: 1:36 h
– Edge: 1:32 h 

Sicherheit und Privatsphäre

Seiner Zeit voraus war und ist Chrome besonders beim Thema Sicherheit. Der interne Aufbau dieses Browsers liegt dem sog. „Sandbox“-Prinzip zugrunde. Dieses verhindert, dass Malware oder bösartiger Code, dass System komplett infiltrieren können, sondern im Ernstfalle immer nur eine „Sandbox“ befallen können. Eine Sandbox ist einfach zu reparieren, als ein ganzes System. Daher der Vorteil.
Auch bei Downloads, insofern diese potentiell gefährlichen Inhalts sind, warnt Chrome einen im Vorhinein. Aber selbst bei aller Sicherheit sollte man nicht vergessen, dass es geschickte Menschen mit bösen Absichten gibt, die auch diese Sicherheitssysteme umgehen können. Darum ist es immer ratsam, eine gute Antivirensoftware zu haben.
Was die Privatsphäre des Nutzers angeht, so bietet Chrome als einer der letzten großen Browser die sog. „Do Not Track“-Option an. Aber man sollte sich davon nicht täuschen lassen. Es gibt durchaus bessere Non-Tracking-Optionen als die von Chrome, überraschenderweise bietet eine solche der klassische Internet Explorer – dennoch so ganz sicher ist man im Internet nie und so ganz privat ist man dort auch nie unterwegs. Das sollte man stets, bei allem was man tut, im Hinterkopf behalten.

Alles in Allem ist Chrome

Ja, was ist Chrome nun eigentlich? Gut oder schlecht?
Einfache Antwort: Gut. – Sicherlich nicht einsame Spitze in jedem Feld, aber allgemein ist es sehr zuverlässig und zufriedenstellend. Vor- und Nachteile hat jeder Browser, aber wer sich für Chrome entscheidet, wird es sicherlich nicht bereuen. Nicht zu Unrecht schließlich galt und gilt dieser Browser als einer beliebtesten Weltweit. Auch geben sich die Entwickler Mühe, Chrome stets up-to-date zu halten und ihn nicht veralten zu lassen. Auch eine hohe Personalisierbarkeit des Designs und der Einstellungen bieten dem individuellen Nutzer ein hohes Maß an Freiheit. Außerdem sollte man nicht vergessen, dass Chrome als Kind Googles, den größten Internetriesen im Rücken hat, wenn es um Entwicklung, Verbesserung und Optimierung der Software geht. Das ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil für die Qualität Chromes.

Noch einmal alles in Kürze

Vorteil:

– Sehr Schnell
– Führender Support für HTML5
– Gute Sicherheits- und Privatsphärenstandards
– Implementierter Adobe Flash Player und PDF-Reader
– Synchronisation mit Zweit- und Drittgeräten möglich

Nachteil:

– Leider nicht mehr der allerschnellste Browser
– Hoher Energieverbrauch

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